Weihnachten mit den folgenden Chören
Der Westminster Cathedral Choir gilt weithin als einer der besten Chöre der Welt. Seit seiner Gründung im Jahr 1901 hat es eine einzigartige und beneidenswerte Position an der Spitze der englischen Kirchenmusik eingenommen, nicht zuletzt wegen der bahnbrechenden Arbeit seines ersten Musikmeisters, Sir Richard Terry, der die großen Werke der englischen und kontinentalen Renaissance-Komponisten wiederbelebte.
Der Ruhm des Chores wuchs unter Terry, als er diese vergessene Musik präsentierte und die Einstellung zum Repertoire veränderte. Die Innovation setzte sich unter George Malcolm fort, der Pionierarbeit bei der Entwicklung des Chorklangs entlang kontinentaler Linien leistete, was zu einem Chor führte, der sowohl in dem, was als auch in der Art und Weise, wie er sang, wirklich revolutionär war. Der Chor setzt diese Traditionen heute fort und ist nach wie vor der einzige katholische Kathedralenchor der Welt, der täglich Messe und Vesper singt. Zu den jüngsten Inhabern des Postens gehörten Colin Mawby, Stephen Cleobury, David Hill, James O’Donnell und Martin Baker. Seit September 2021 wird der Chor von Simon Johnson geleitet.
Der Ruf des Chors wächst weiter, da er durch eine Reihe von gefeierten Aufnahmen auf dem Hyperion-Label ein neues Publikum erreicht, die beiden jüngsten sind James MacMillans Tenebræ Responsories und die drei Massen von William Byrd. 1998 wurde der Chor mit den Gramophone Awards “Best Choral Recording of the Year” und “Record of the Year” für die Aufführung von Frank Martins Messe und Pizzetti’s Requiem ausgezeichnet.
Der Chor hat eine Geschichte der Beauftragung und Aufführung neuer Musik, berühmte Beispiele sind Brittens Missa brevis für Jungenstimmen, die Messe in g-Moll von Vaughan Williams und Kompositionen von Wood, Holst und Howells. In den letzten zwei Jahrzehnten hat der Chor neue Messen von James MacMillan, Peter Maxwell Davies, Judith Bingham, John Tavener, Matthew Martin und Stephen Hough in Auftrag gegeben, die alle erstmals im Rahmen der regulären Liturgien in der Westminster Cathedral aufgeführt wurden.
Der Westminster Cathedral Choir ist häufig im Radio und Fernsehen zu sehen. Wenn sein geschäftiger liturgischer Zeitplan es zulässt, tritt der Chor weltweit auf. Neben regelmäßigen Konzerten in ganz Großbritannien umfassten die jüngsten Tourneen Ungarn, Norwegen, Deutschland, Belgien, Italien und die USA.St.
St. Philips Boys Choir (Liberia)
Libera ist ein Knabenchor aus Norbury im Süden Londons. Libera ist eine Charity, ein britischer gemeinnütziger Vereinund arbeitet ohne Gewinn-Absicht.
Die Mitglieder von Libera kommen überwiegend aus dem Chor St. Philip’s Boys Choir der Pfarrei der anglikanischen St. Philip’s Church in der Diözese Southwark. Häufig werden Sänger jedoch auch an Schulen entdeckt, wo Chorleiter Robert Prizeman regelmäßig auf Talentsuche geht. Auf diesem Wege gelangte eigenen Angaben zufolge mit Benjamin Crawley einer der erfolgreichsten Solisten des Chors in das Ensemble. Dieses wurde zunächst unter dem Namen Angel Voices bekannt. Sein heutiger Name ist mit dem des Erkennungsliedes Libera (lat.: liberare ‚befreien‘) identisch. Dessen Text nimmt Bezug auf das Libera me (‚befreie mich!‘), einen Teil des im römisch-katholischen aber auch im anglikanischen Ritus üblichen Wechselgesangs des Requiems. Unter diesem Namen treten sie seit dem Erscheinen des gleichnamigen Albums von 1999 auf. Der Grund für die Umbenennung war die Veränderung im Musikstil, und das Bemühen, ihre Musik einem größeren Publikum zu erschließen.
Libera besteht aus etwa 40 Jungen im Alter von 7 bis 17 Jahren, wobei sich immer einige der Jungen in der Stimmausbildung befinden und an den Konzerten noch nicht teilnehmen. Viele der jungen Sänger, die nach dem Stimmbruch nicht mehr als Sopran auftreten können, bleiben dem Chor bis ins Erwachsenenalter hinein als Tenöre, Bässe oder als Komponisten und Produzenten im Hintergrund erhalten.
Libera produzierte in den letzten Jahren viele Musikbeiträge für die Soundtracks von Erfolgsfilmen wie Romeo und Juliaund Hannibal.
Der Knabenchor wird von Robert Prizeman geleitet. Stilistisch wird der Klang sakraler Musik mit der Moderne gekreuzt, das Ergebnis ist eine Mischung aus Pop und Klassik.
Alben
Die anglikanische Kirchengemeinde St. Philip’s Church hat eine lange Chor-Tradition. Die erste nicht traditionelle Aufnahme entstand im Jahr 1984, als die Jungen des St. Philip’s Knaben Chors als Begleitchor des Sängers Sal Solo in seinem Titel „San Damiano“ mitwirkten. 1987 veröffentlichte der Chor die Single „Sing Forever“ und 1988 die Single „Adoramus“. Als sein erstes komplettes Album veröffentlichte der Chor Sing For Ever unter dem Namen St. Philip’s Choir im Jahr 1988. Das Titel-Lied des Albums wurde von der BBC als Hymne für die Spenden-Sendung Children in Need ausgewählt.
Das zweite Album, New Day, erschienen im Jahr 1990 und verlegt von BMG Ariola, war das erste Album, in dem der Name Angel Voices Verwendung fand. In den 90er Jahren wurden die Namen „St. Philip’s Boys Choir“ und „Angel Voices“ gleichermaßen für den Chor benutzt. Das dritte Album Angel Voices erschien 1992 bei DINO und erneut 1993 bei MCI. Angel Voices 2 wurde 1996 veröffentlicht und Angel Voices 3 folgte 1997, beide verlegt von MCI und erschienen unter dem Namen „St. Philip’s Boy Choir“.[1][2]
Robert Prizeman veröffentlichte 1995 eine Single und eine CD mit dem Titel „Libera“. Die CD enthielt 7 Remixe seines originalen Liedes „Libera“. Die ersten 4 Versionen wurde von Libera mit Daren Geraghty als Solisten aufgenommen, die letzten 3 von anderen Künstlern gesungen.[3] Im selben Jahr trug der Chor das Lied erstmals unter dem Chor-Namen Libera in der TV-Sendung „Sunday Live“ vor. 1999 erschien dann ein weiteres Album mit dem Titel Libera, verlegt von Warner Classics. Seit diesem Zeitpunkt tritt der Chor bei allen öffentlichen Auftritten ausschließlich unter dem Namen „Libera“ auf. Im Jahr 2001 veröffentlichte Warner Classicsdas nächste Album Luminosa und zwei Jahre später ein 2 CD-Set mit den Alben Libera und Luminosa unter dem Titel Complete Libera.
Von 2004 bis 2010 stand Libera in einem festen Vertragsverhältnis mit EMI. Das erste von EMI verlegte Album war Free in 2004, 2005 erschien Visions. Beide Alben wurden 2011 abermals (wie schon zuvor „Libera“ und „Luminosa“) als CD-Doppelpack veröffentlicht. Libera’s 2006er Album Angel Voices wurde in der Kategorie „Album des Jahres“ für die „Classical Brit Awards“ nominiert. 2007 folgte mit „Angel Voices – The Concert“ die erste Live-CD des Chors, die bei einem Konzert im holländischen Leiden aufgenommen wurde. New Dawn erschien im März 2008. Im Dezember 2008 veröffentlichte Libera das erste Doppel-Album Eternal (The best of Libera) mit 26 Titeln aus früheren Alben und sechs neuen Liedern bzw. Remixen. 2010 kam das Album Peace auf den Markt.[4] Seit 2011 veröffentlichen Libera ihre Werke wieder unter dem Label Warner Classic. Im Herbst des Jahres erschien mit „The Christmas Album“ erstmals seit „Angel Voices 3“ 1997 wieder ein klassisches Weihnachtsalbum. Bis dato hatte der Chor unter anderem Aled Jones bei zwei Weihnachtslieder-Sammlungen unterstützt, eine davon als DVD erschienen. Auch die folgenden Jahre blieb der Output quasi unerschöpflich. Allerdings ist seit geraumer Zeit eine spürbare musikalische Abkehr von den klassischen sakralen Hymnen der Kirchenmusik hin zu Traditionals und populärmusikalischeren Klängen zu verzeichnen. 2013 enterte mit „Angels sing – X-mas in Ireland“ der nächste Weihnachts-Longplayer in Gestalt einer Live-CD den Markt. Das in der St. Patricks-Kathedrale von Armagh aufgenommene Album stand drei Wochen lang auf Platz eins der britischen Billboard-Charts und läutete eine neue Generation von Sängern und Solisten des Chors ein. Das bis dato letzte Album erschien Frühjahr 2015 unter dem Namen „Angels sing – Libera in America“. Es wurde im Sommer 2014 im Nationalheiligtum Basilika der Unbefleckten Empfängnis in Washington D.C. aufgenommen und enthält somit abermals Live-Material.
Fernseh-Auftritte
Wesentliche Auftritte im Jahr 1992 in der Fernsehsendung Titchmarsh on Song, präsentiert von Alan Titchmarsh und im Jahr 1993 in der Sendung Thora on the Straight and Narrow stellten Libera erstmals einem größeren Publikum vor. Bei dieser Gelegenheit trug der Chor den Titel „De Profundis“ erstmals in der Öffentlichkeit vor, welcher später zu „Libera“ wurde und der Gruppe ihren Namen gegeben hat.
Libera hat im Laufe der Zeit viele Videos für die Sendereihen Songs of Praise und Classic FM TV erstellt. Andere Gastauftritte erfolgten unter anderem in den Sendungen GMTV, Blue Peter, Sunday Live, Christmas Cooks, Top of the Pops, Wogan, and Last Choir Standing.
1994 hat der St Philip’s Choir in einer Episode der Fernsehserie Poirot gesungen, im Jahr 2003 trat Libera als letzter Gast der abschließenden Sendung in der berühmten Britischen Fernsehserie This is your Life auf, bei dieser Sendung ging es um Aled Jones, hier wurde auch bekannt, das Libera auf Aled Jones Hochzeit gesungen hatte.
Im Februar 2007 nahm Libera an dem Fernseh-Wettstreit When Will I Be Famous präsentiert von Graham Norton auf BBC 1 teil. Sie siegten und wurden für die folgende Woche erneut eingeladen. Libera hat im Laufe der Jahre mehrere Fernsehauftritte in Japan und Korea absolviert und auch die Erkennungsmelodie der Sendereihe Songs of Praise aufgenommen. Ihre Darbietung des Liedes „How Can I Keep From Singing“ wurde in einem Werbespot der englischen Kaufhauskette Waitrose verwendet.
Am 30. und 31. Mai 2007 nahm Libera in Zusammenarbeit mit American Public Television zwei Konzerte in der Pieterskerk in Leiden (Niederlande) auf. Eine Zusammenfassung der Konzerte wurde für die Fernseh-Sondersendung Angel Voices: Libera in Concert verwendet. Die Sendung wurde von der US-amerikanischen TV-Senderkette PBS ausgestrahlt und von EMI auf CD und DVD veröffentlicht. Die DVD enthält ein Bonus-Video „Libera in Their Own Words“, welches Interviews einiger der Jungen enthält. Eine halbstündige Sondersendung von Songs of Praise über Libera wurde von BBC 1 ausgestrahlt.
English Chorale Choir ist ein gemischter Chor im “Sakko-Pop” Stil